04.10.2024
Stellungnahme des Honig-Verbands zum Pressestatement der European Professional Beekeepers Association und des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbunds e.V.
Der Honig-Verband und seine Mitgliedsunternehmen stehen für den Vertrieb von authentischem und reinem Honig. Um sicherzustellen, dass Verbraucher:innen qualitativ hochwertigen und echten Honig erhalten, nutzen die Mitgliedsunternehmen des Honig-Verbands akkreditierte Labore sowie etablierte und anerkannte Analyseverfahren. Vor dem Hintergrund des Pressestatements der European Professional Beekeepers Association (EPBA) und des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbunds e.V. vom 28. September 2024 möchte der Honig-Verband die in dem Video getätigten Aussagen zur Qualität importierten Honigs daher näher beleuchten und hierzu Stellung nehmen.
Besorgnis über das Image des Produkts Honig
Der Honig-Verband ist besorgt darüber, dass das Produkt Honig aufgrund der nicht transparenten und der bisher für Honig nicht harmonisierten Methode zur DNA-Analyse, welche die EPBA nach eigenen Angaben genutzt hat, abgewertet wird. Die daraus gefolgerte Aussage, „80 % der Honige auf dem Markt seien gefälscht“, ist daher unseriös und nicht zutreffend. Solche wissenschaftlich nicht validierten Vorgehensweisen dienen nicht der Aufklärung, sondern schaden dem Image des Naturprodukts Honig und verunsichern die Verbraucher:innen.
Fehlende Angaben zum Analyseverfahren
Der Honig-Verband unterstützt die Harmonisierung von Analysenmethoden und setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, die Prüfung der Authentizität so sicher wie möglich zu machen. Die Europäische Kommission startete mit dem Joint Research Centre (JRC) zur Harmonisierung und zur Etablierung einer Referenzmethode im Jahr 2024 das auf drei Jahre ausgelegte „HarmHoney“-Projekt. In diesem Projekt arbeiten neben Expert:innen der Kommission und des JRC auch die Mitglieder des Honig-Verbands (insbesondere alle namhaften Branchenlabore) als Expert:innen mit. Jedoch wurde die Methode der DNA-Sequenzierung im Rahmen des „HarmHoney“-Projekts bisher nicht vorgestellt oder als Referenzmethode erwähnt.
Eine durch die akkreditierten Branchenlabore fundierte Beurteilung der Studie und der Ergebnisse der EPBA aus dem Pressevideo ist daher nicht möglich, da wesentliche Informationen zur Methodik, der zugrunde gelegten Datenbank, des Studiendesigns und der Auswahlkriterien der Proben fehlen. Stattdessen wird anhand der Ergebnisse der DNA-Methodik eine pauschalisierte Abwertung des gesamten Honigmarktes abgeleitet, obwohl die etablierten Analysenmethoden keine Auffälligkeiten ergaben. Aussagen zur „Erschmeckbarkeit“ von Honigverfälschungen sowie zu Preisindikatoren sind wissenschaftlich nicht belegt und deshalb grundsätzlich abzulehnen.
Honigmischungen und Qualität
Alle Honige, auch Honigmischungen, unterliegen den strengen Vorgaben der deutschen Honigverordnung. Der Honig-Verband und seine Mitglieder kontrollieren Honige nach dem Stand der aktuellen Technik und werden dabei von fachlich erfahrenen Speziallaboren unterstützt. Die Verbraucher:innen erwarten von ihrem Honig Vielfalt, Qualität und gleichbleibende sensorische Merkmale. Da Honig als Naturprodukt verschiedenen natürlichen Schwankungen, wie zum Beispiel klimatischen Veränderungen, unterliegt, kann der gleichbleibende Geschmack und weitere sensorische Merkmale nur durch die Mischung von Honigen verschiedener botanischer oder geografischer Herkünfte erreicht werden. Eine Mischung verändert dabei aber keinesfalls die Qualität des Produkts.
Engagement für Qualität und Transparenz
Die Mitgliedsunternehmen des Honig-Verbands verpflichten sich zu höchsten Qualitätsstandards und setzen auf etablierte und validierte Analyseverfahren. Der Verband spricht sich gegen unlautere Praktiken aus und unterstützt die Harmonisierung der Analyseverfahren aktiv im Rahmen des „HarmHoney“-Projekts. Mit ihrem eigenen Code of Practice haben sich die Mitgliedsunternehmen des Honig-Verbands zu diesen höchsten Qualitätsstandards freiwillig verpflichtet.
Quellen
Honig-Verband: Die Mischung macht`s
Honig-Verband: Code of Practice