08.08.2019
Weiße Strände und eine exotische Tier- und Pflanzenwelt – das ferne Neuseeland ist für viele ein Sehnsuchtsland, das nicht selten als Paradies beschrieben wird. Doch neben diesen touristischen Schwärmereien wird Neuseeland seit einigen Jahren auch immer wieder in Verbindung mit einem speziellen Nahrungsmittel genannt: Manuka-Honig. Ihm wird sogar eine heilende Wirkung nachgesagt.
Honig – ein altbewährtes Naturheilmittel
Honig zählt zu den ältesten Heilmitteln. Schon vor mehr als 2.400 Jahren erklärte Hippokrates das flüssige Gold zum Allheilmittel. In den vergangenen Jahren rückte in diesem Zusammenhang auch ein spezieller Honig aus Neuseeland, der Manuka-Honig, immer wieder in den Fokus. Es entstand ein regelrechter Hype um das vermeintliche „Superfood“. Nicht zuletzt, weil immer wieder Berühmtheiten aus Hollywood auf seine heilende Wirkung schworen. Doch was hat es mit diesem Honig wirklich auf sich?
Manuka-Honig entsteht, wenn Bienen den Nektar eines in Neuseeland beheimateten Teebaums – der Südseemyrte oder Manuka genannt – in Honig umwandeln. Das indigene Volk der Maori nutzt den Honig seit Jahrhunderten bei der Behandlung von Entzündungen und Infektionen. Neben all den Mythen, die sich um das flüssige Gold aus Neuseeland ranken, liegen mittlerweile auch wissenschaftliche Studien zu seiner Wirksamkeit vor. Diese haben seine heilende Wirkung bestätigt.
Manuka-Honig als Bakterienkiller?
Manuka-Honig wirkt besonders stark antibakteriell. Lebensmittelchemiker aus Dresden haben bei Untersuchungen herausgefunden, dass dieser Honig größere Mengen eines Zuckerabbauprodukts mit dem Namen Methylglyoxal (MGO) enthält. Sie vermuten, dass die antibakterielle Wirkung des Honigs in direktem Zusammenhang mit dem Gehalt an MGO steht. Trugen die Wissenschaftler den Honig auf Bakterienkulturen auf, tötete dieser die Mikroben ab – das Bakterienwachstum konnte also gehemmt werden. Da überrascht es nicht, dass dieser Honig auch einer von zwei Bestandteilen des sogenannten medizinischen Honigs ist. Dieser wird mittlerweile auch in einigen Kliniken in Deutschland zur Wunderversorgung verwendet. Trotz der Erfolge gibt es bislang nur wenige belastbare klinische Studien zu der Wirksamkeit.
Weitere Studien aus Neuseeland belegen, dass mit Manuka-Honig die Escherichia coli- sowie Helicobacter pylori-Bakterien bekämpft werden können. Diese verursachen Magen-Darm-Probleme, Magengeschwüre und Magenschleimhautentzündungen. Der Vorteil beim Einsatz des Honigs: Im Gegensatz zu künstlich hergestellten Antibiotika kommt es bei Manuka-Honig nicht zur Resistenzbildung der Bakterien.
Die Mythenbildung rund um den Honig schlägt sich auch auf den Preis nieder. 100 Gramm Manuka-Honig können bis zu 30 Euro kosten. Wer aufgrund der antibakteriellen Wirkung eine Wunderheilung etwa bei einer Erkältung erwartet, sollte wissen: Erkältungen werden in der Regel von Viren und nicht durch Bakterien verursacht. Deshalb werden Erkältungen auch nicht mit Antibiotika behandelt.
Quellen: