11.04.2019
Was haben Honig und Wildkräuter gemeinsam? Sehr viel. Beide sind gesund und herausragende Naturprodukte. Die Food-Bloggerin Angela Schult verbindet beide zu köstlichen Speisen.
Das verbindet Wildkräuter und Honig
Fakt ist: Naturnahe Gärten und Wiesen mit Wildkräutern sind die Basis für die ganze Artenvielfalt an Insekten, einschließlich unserer wichtigsten Helfer, der Bienen. Und richtig ist auch: Honig und Wildkräuter sind echte Geschenke der Natur an uns. Unverwüstlich tauchen Wildkräuter jedes Jahr wieder auf, trotzen Asphalt und dem Rasenmäher. Sie sind wichtige Nahrung für Bienen, die uns mit ihrem Honig belohnen und dafür sorgen, dass unsere Bäume Früchte tragen. Wildkräuter und Bienen existieren in enger Harmonie: Ohne Wildkräuter keine Bienen, ohne Bienen keinen Honig.
Was viele jedoch noch nicht wissen: Es ist ganz einfach und sehr lecker, die gesunden und köstlichen Naturprodukte Honig und Wildkraut auch in unserer Nahrung zu verbinden!
Wildkräuter: gesund und vielfältig
Denn Wildkräuter enthalten ein Vielfaches mehr an Vitaminen als gekaufte Salate und Kräuter. Außerdem stehen sie uns kostenlos zur Verfügung – man muss sie nur erkennen und einsetzen. Eine Spinat-Lasagne zum Beispiel: Anstelle mit herkömmlichem Spinat mit wilder Gartenmelde zubereitet, ist diese so köstlich, dass man sich nach einer ersten Verkostung wirklich fragt, warum man die Gartenmelde jahrelang aus dem Beet gerupft hat, um an derselben Stelle Spinat zu säen…
Und welcher Gartenbesitzer hat sich nicht schon über den lieben Giersch geärgert? Mit seinen unterirdischen Verzweigungen breitet er sich immer wieder aufs Neue aus und sprießt als eines der ersten Wildkräuter im zeitigen Frühjahr aus der Erde. Lassen wir ihn doch und ernten gleich eine Schüssel der knackigen Triebe, um sie im Salat, in einem Pesto, Smoothie oder als Spinat gekocht mit Pasta zu genießen.
Honig und Wildkräuter: eine perfekte Ergänzung
Honig enthält bioaktive Stoffe und ist frei von Fett. Natürlicher Honig ist nicht nur süß, sondern jede Sorte hat auch ein ganz eigenes Aroma, von kräftig-würzig wie der Waldhonig bis lieblich-blumig wie der Akazienhonig. Je nach Aroma süßt der Honig nicht nur unsere Speisen und Getränke, sondern er verleiht unterschiedlichen Gerichten auch sein ganz besonderes Aroma. Ein Couscous beispielweise, mit gerösteten Haselnüssen und Waldhonig – fantastisch! Ein cremiger Kleehonig im Dressing macht aus einem Wildkräutersalat eine echte wilde Delikatesse.
Da Wildkräuter häufig Bitterstoffe enthalten, ist ein guter Honig perfekt geeignet, um den herben Geschmack etwas zu mildern. Auch eine Creme aus Wegwarte, dem herb-bitteren Zichoriengewächs, die uns mit ihren blauen Blüten schon von weitem entgegen leuchtet, lässt sich mit Honig bestens kombinieren.
Ich empfehle: Unserem Rasen im Garten mehr Freiheit geben. Denn auch das erledigt die Natur gern für uns. Wenn wir zum Beispiel die langen, dicken Wurzeln des Löwenzahns einfach belassen würden, wo sie sind, wäre das Thema „Ungezieferbekämpfung“ ein viel kleineres Thema, um das wir uns nicht groß kümmern müssten. Das ursprüngliche Gleichgewicht an wilden Kräutern, die diverse Insekten anlocken, die wiederum andere Insekten wie z.B. Blattläuse fressen, hat seinen Sinn.
Honig und Wildkräuter sind eine wirklich nachhaltige Symbiose der Natur – Lassen wir unsere Rasen blühen und holen nur ab und zu mal den Rasenmäher raus! Damit wir auch in Zukunft den Honig, die „Nahrung der Götter“, genießen dürfen.
Spannende Wildkräuter-Rezepte von Angela Schult finden sich in ihrem Buch „Wildgrün – Slow & Spicy“, erschienen bei der Berg Edition Reimer.