Farbwelt Honig: immer golden?

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13.11.2023

 

Farbe und Glanz unseres Honigs bringen wir oft mit einem cremig-kräftigen Gold in Verbindung. Doch die bunte Palette des verführerischen Frühstücksaufstrichs reicht von wasserklar und blassgelb bis rot- und dunkelbraunen Farbtönen. So wie Geschmack, Duft und Konsistenz zwischen den Sortenhonigen variieren können, so können sie sich auch in ihren farblichen Merkmalen unterscheiden. Dabei gilt grundlegend, dass je heller der Honig ist, desto milder ist er auch in seinem Geschmack. Je dunkler ein Honig ist, desto aromatisch kräftiger ist der Honig. So decken Honige alle Geschmäcker und persönliche Vorlieben ab.

 

Dabei ist die Farbentwicklung des Honigs von einer ganzen Reihe von Einflussfaktoren abhängig:

Die Färbung durch den Nektar ist aufgrund verschiedener Wege möglich. Einerseits können manche Nektarsorten bereits zu einer gefärbten Absonderung durch die Nektardrüsen sorgen. Andererseits beeinflusst auch die Zusammensetzung des Zuckers des Nektars die Honigfarbe. Honig besteht in etwa zu 40 Prozent aus den Einfachzuckern Glucose (Traubenzucker) und in etwa zu 40 Prozent aus Fructose (Fruchtzucker), wobei das Verhältnis je nach Honig variiert. Weitere Bestandteile ergeben sich aus in etwa 20 Prozent Wasser und geringen Mengen an weiteren Bestandteilen. Die Kristallisation der Glucose führt bei einigen Honigen zum Aufhellen der Farbe. Das trifft vor allem für Honige mit einem relativ hohen Gehalt an Glucose zu. So kann der Rapshonig mit seinen rund 40 g Glucose (etwas mehr als Fructose) je 100 g Honig teilweise bereits in den Wabenzellen kristallisieren, weshalb der Honig weiß wird.

 

Ein weiterer Einflussfaktor wird durch die Pollen bestimmt. Die Färbung des Honigs wird dabei durch die Ölfarbstoffe des Pollenkitts beeinflusst, da er als Fettschicht auf den Pollenkörnchen haftet. Löst man beispielsweise durch Filtration die Pollenkörner aus dem Honig heraus, erhellt der Honig und der farbliche Unterschied lässt sich deutlich erkennen. Zudem färbt die Wabenfarbe auf das Honigprodukt ab. Je dunkler die Wabe, desto dunkler lösen sich die daran enthaltenen Farbstoffe und färben auf den Honig ab.

 

Darüber hinaus unterscheiden sich farbliche Ausprägungen insbesondere bei Honigtauhonigen. Bei einem hohen Anteil an Melezitose kristallisiert der Honigtau und erscheint weiß. Melezitose ist ein Dreifachzucker, der so im Waldhonig vorkommt und teilweise schon in den Waben so erhärtet, dass der Honig nicht mehr geschleudert werden kann. In den nächsten Tagen kann sich der Honig braun färben, wofür Reaktionen von Zuckern mit Säuren und Aminosäuren des Honigs sowie enzymatische Prozesse verantwortlich sind. Diese Prozesse erklären auch mögliche Geschmacksveränderungen und aromatische Effekte bei der Entstehung von Honig.

 

Zudem kann es vorkommen, dass sich durch äußere Rahmenbedingungen der Umwelt Honige in kuriosen Farben verfärben. Das gilt vor allem während der Nahrungsaufnahme und dem Sammeln der Bienen, wenn neben Blüten fälschlicherweise farbstoffhaltige Lebensmittel oder Deponien aufgesucht werden. Dieser Honig gelangt jedoch nicht in den Markt, da er gegen die EU-Honig-Richtlinie verstößt. Wo Honig drauf steht, ist auch Honig drin: einen ausführlichen Beitrag über die rechtlichen Rahmenbedingungen von Honig lesen Sie hier.

 

Der Rapshonig: ganz in weiß.

Ein typischer heller und beliebter Honig ist Rapshonig. Raps blüht in der Regel von Mitte April bis Mitte Mai und ist bekannt für seine gelben Blüten, die weite Felder säumen und in hellen Farben erstrahlen lassen. Rapshonig ist eine der begehrtesten Honigsorten aufgrund seines charakteristischen Geschmacks, seiner hellen Farbe und seiner Vielseitigkeit in der Küche. Raps blüht in wintermilden Gebieten und ist zudem durch die Ölherstellung bekannt.

 

In Deutschland ist Raps die bedeutendste Ölpflanze und wird vor allem heimisch in Nordwestdeutschland angebaut. Die gelben Blüten des Rapses ziehen während ihrer kurzen Blütezeit im Frühling zahlreiche Bienen an, die den Nektar sammeln und in Honig umwandeln. Der daraus resultierende Rapshonig zeichnet sich durch seine leuchtende goldene Farbe aus, die von hellgelb bis blassweiß variieren kann. Insbesondere mit der Kristallisation erhellt sich die Farbe des Honigs. Rapshonig hat im rohen Zustand eine feste Konsistenz, aufgrund seines sehr hohen Gehalts an Glucose. Cremig gerührt entfaltet der Rapshonig seine milden, süßen Geschmacksnoten mit einem subtilen kohlartigen Geruchsaroma.

 

Rapshonig ist bei Honigliebhabenden wegen seines zarten Aromas und seiner angenehmen Süße sehr beliebt. Sein sanfter Geschmack macht ihn zu einer vielseitigen Zutat in der Küche. Rapshonig eignet sich hervorragend zum Süßen von Tee, Müsli oder Quark. Er kann auch als Brotaufstrich verwendet werden und verleiht jedem Frühstück eine köstliche Note. Viele tolle Honigrezepte finden Sie auf der Website des Honig-Verbands in der Rubrik „Küche & Genuss“.

 

Wie alle Honigsorten wird Rapshonig oft als Hausmittel zur Linderung von Erkältungssymptomen und zur Beruhigung von Halsschmerzen empfohlen. Einen Beitrag über die gesundheitlichen Vorteile und heilsamen Wirkungen von Honig finden Sie hier.

 

Rapshonig ist eine wahre Delikatesse, die die Schönheit des Frühlings – seiner Blütezeit – einfängt. Sein Geschmack, seine helle Farbe und seine vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten machen Rapshonig zu einem wertvollen Genuss einer abwechslungsreichen Ernährung.

 

Die bunte Vielfalt des Honigs

Für die Farbentwicklung von Honig und seinen äußerlichen und geschmacklichen Merkmalen sind verschiede Faktoren verantwortlich. Honig ist als Naturprodukt vielfältig und doch in seiner Einzigartigkeit nicht zu übertreffen. Das macht Honig zu einem der beliebtesten Lebensmittel für Genießerinnen und Genießer. Die verschiedenen Farben des Honigs bieten nicht nur eine ästhetische Vielfalt, sondern können auch auf unterschiedliche Geschmacksnuancen und Nährstoffprofile hinweisen. Jede Honigsorte hat ihre eigene Persönlichkeit und ihren eigenen Charakter, die sie zu einem einzigartigen Genuss machen. Beim Kauf von Honig können Sie die verschiedenen Farben erkunden und Ihre persönlichen Vorlieben entdecken. Ob Sie den milden Geschmack des hellgoldenen Honigs bevorzugen oder die kräftigen Aromen des dunklen Honigs genießen, die Vielfalt der Farben des Honigs bietet für jede persönliche Vorliebe und individuellen Geschmack genau das Richtige.

 

Quellen

www.laves.niedersachsen.de

www.gartenomoie.de

www.lebensmittel-forum.de

www.laves.niedersachsen.de

www.die-honigmacher.de

www.die-honigmacher.de

www.bienenundnatur.de

www.bieneundnatur.de

www.sueddeutsche.de

www.honig-verband.de

www.ufop.de

www.pflanzenforschung.de

www.pflanzen.fnr.de

www.leniundhans.de

www.leniundhans.de

www.honig-verband.de

www.honig-verband.de