Begriffe aus der Honig-Welt (S – Z)

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18.10.2017

Der dritte Teil des Honig-ABCs mit den wichtigsten Definitionen von S bis Z.

S wie Sortenhonig

Der Sortenhonig ist eine besondere Art des Naturprodukts Honig. Für die Entstehung von Sortenhonig ist vor allem das Sammelverhalten der Bienen ausschlaggebend. Honigbienen bevorzugen bei der Nahrungssuche die Blüten solcher Pflanzenarten, die ihnen die meiste Ausbeute in Form von Pollen oder Nektar bieten; sie bleiben diesem Sammelgebiet bis zum Verblühen treu. Dieses Sammelverhalten wird als Blütenstetigkeit und Ortsstetigkeit bezeichnet. Somit ist es möglich, dass eine nahrungssuchende Biene eine Blütenart (die sogenannte Trachtquelle) über einen längeren Zeitraum besucht.

T wie Trachtpflanzen

Trachtpflanzen werden auch häufig als Bienenweide bezeichnet. Sie stellen die Nahrungsquelle von Bienen dar. Diese Pflanzen enthalten besonders viel Nektar und Pollen und werden deshalb bevorzugt von Honigbienen angeflogen. Aus diesem Grund stellen Imker ihre Bienenvölker gern in Regionen und Gebieten auf, in denen viele Trachtpflanzen blühen, z.B. neben Rapsfeldern. In der Regel weist der so gewonnene Honig ein entsprechend ausgeprägtes Pollenbild auf, sodass er als Sortenhonig deklariert werden kann. Sortenhonige sind besonders beliebt, da sie ein bestimmtes Aroma aufweisen.

U wie Unter-/Überrepräsentation

Der Gesamtanteil von Pollen im Honig beträgt max. 0,1 %. Da Pollen mikroskopisch klein sind, kann in 10 g Honig trotzdem ein mittlerer Pollenwert von 20.000 bis 100.000 Pollen vorhanden sein. Unterschieden wird in Leitpollen mit über 45 % der ausgezählten Pollen, Begleitpollen mit 16 bis 45 %, sowie Einzelpollen unter 16 %. Anhand des Leitpollens wird bestimmt, ob ein Honig als Sortenhonig gekennzeichnet werden darf. Bestimmte Pflanzen, z.B. die Edelkastanie, produzieren außerordentlich viele Pollen, d.h. die Pollen sind „überrepräsentiert“. Andere Pflanzen wie Zitrusgewächse produzieren kaum Pollen, d.h. die Pollen sind „unterrepräsentiert“.

V wie Verband

Der Honig-Verband e. V. ist die Stimme der Honigimporteure und -abfüller im deutschsprachigen Raum: Deutschland, Österreich und Schweiz. Die Branche importiert jährlich 80.000 t im Gesamtwert von 250 Millionen EUR (statistische Zahlen für Deutschland). Die hohen Qualitätsanforderungen an das Produkt Honig sind dem Verband und seinen Mitgliedern ein besonderes Anliegen. Auf nationaler sowie auf europäischer Ebene setzt sich der Verband für einen freien und fairen Warenhandel ein und informiert seine Mitglieder über lebensmittel- und zollrechtliche Entwicklungen.

W wie Waldhonig

Neben Nektar stellt auch Honigtau eine attraktive Futterquelle für Bienen dar. Als Honigtau bezeichnet man die Ausscheidungen bestimmter, pflanzensaugender Insekten (Lachniden), die sich auf den Blättern oder Nadeln der Bäume befinden. Sammeln Bienen diesen sogenannten Honigtau, entsteht daraus Honigtauhonig. Honigtauhonig wird auch als Waldhonig bezeichnet, wenn der so gewonnene Honig hauptsächlich aus Waldgebieten stammt. Waldhonige sind typischerweise von dunkler Farbe und herber im Geschmack, da sie weniger Glucose enthalten. Dies sorgt auch dafür, dass Waldhonige länger flüssig bleiben.

X wie Xylole

Xylole sind aromatische Kohlenwasserstoffe, die natürlicherweise in Honig vorkommen – z.B. ortho-Xylol, meta-Xylol und para-Xylol. Xylole prägen den Geruch und Geschmack eines Honigs. Im Honig ist eine Vielzahl verschiedener, natürlich vorkommender Stoffe vorhanden, die ihm sein typisches Aroma verleihen. Neben Xylolen gibt es weitere aromatische Kohlenwasserstoffe, aber auch Säuren, Carbonylverbindungen uvm., die das Aroma und den Duft des Honigs prägen. Die Beurteilung des Honig-Aromas erfolgt i.d.R. durch eine organoleptische Prüfung, einem sensorischen Geruchs- und Geschmackstest.

Y wie Ysop

Ysop (lateinisch: Hyssopus officinalis) ist eine Zier- und Arzneipflanze und gleichzeitig eine andere Bezeichnung für Bienenkraut. Die Heilpflanze gilt als ein natürlicher Hustenblocker. Die violetten Blüten ziehen mit ihrem attraktiven Duft Bienen besonders an. Aus Ysop gewonnener Tee enthält lindernde Wirkstoffe und gilt daher als altbekanntes Hausmittel gegen Hustenreiz. Genossen mit einem Löffel Honig kann er seine wohltuende Wirkung entfalten.

Z wie Zuckerzusammensetzung

Honig ist eines der ältesten, naturbelassenen Süßungsmittel, das vor allem aus Kohlenhydraten besteht. Die Hauptbestandteile bilden dabei die Einfachzucker Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker). Einfachzucker stehen dem Körper sofort zur Verfügung, da sie nicht mehr in ihre Bestandteile aufgespalten werden müssen. Vor allem gelangt die im Honig enthaltende Glucose sofort ins Blut und kann vom Körper als schneller Energiespender verwendet werden. Neben den bereits genannten Einfachzuckern enthält Honig auch eine Vielzahl an Mehrfachzuckern, darunter Di-, Tri- und Oligosaccharide.