Importierter Honig: Deutschlands hohe Nachfrage nach Honig kann nur mit Honigimporten gedeckt werden

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02.08.2024

 

 

Nachfrage nach Honig übersteigt die Produktionsmenge deutscher Imkereien deutlich

In den vergangenen Jahren schwankte der Honigkonsum in Deutschland zwischen gut 800 Gramm (824g in 2021) und knapp 1,1 Kilogramm (1,078kg in 2020) pro Person und Jahr. 2023 lag der nationale Durchschnittskonsum bei 949 Gramm pro Kopf. Honig ist dabei nicht nur als süßer Brotaufstrich, in Tee oder Milch beliebt, sondern wird auch in der Lebensmittelindustrie z.B. für Müsliriegel oder Hustenbonbons verarbeitet. Die deutschen Imkereien können diese große Nachfrage nicht vollständig decken. Der sogenannte Selbstversorgungsgrad (d.h. der Anteil an in Deutschland konsumiertem Honig, der auch in Deutschland produziert wird) lag 2023 bei lediglich 42 Prozent. Im Jahr zuvor waren es 39 Prozent und 2021 nur 29 Prozent. Damit dennoch ausreichend Honig zur Verfügung steht, werden große Mengen des flüssigen Golds aus anderen EU- und Nicht-EU-Staaten importiert.

 

Der meiste importierte Honig kam 2023 aus der Ukraine nach Deutschland

Laut Angaben des Statistischen Bundesamts wurden 2023 insgesamt rund 64.200 Tonnen Honig nach Deutschland importiert. Davon stammten 18.500 Tonnen aus EU-, der Rest aus Nicht-EU-Ländern. Die wichtigsten Lieferländer für Honig nach Deutschland innerhalb der EU waren Ungarn (rund 4.100 Tonnen) und Rumänien (rund 3.900 Tonnen). Außerhalb der EU exportiert derzeit mit Abstand die Ukraine den meisten Honig nach Deutschland (rund 13.100 Tonnen), dahinter folgen Argentinien mit knapp 9.100 und Mexiko mit knapp 7.800 Tonnen.

 

Importierter Honig unterliegt den gleichen strengen Qualitätsvorschriften wie deutscher Honig

Honig, der in Deutschland verkauft wird, muss immer den strengen Qualitätsansprüchen der Europäischen Honigrichtlinie (2001/110/EG) und der Deutschen Honigverordnung (HonigV) entsprechen. Das bedeutet für Verbrauchende: Egal, ob Sie Honig aus Deutschland, dem EU- oder Nicht-EU-Ausland erwerben, es gelten dieselben Qualitätsansprüche. Zum Beispiel ist eindeutig festgelegt: Wo Honig draufsteht, darf nichts als reiner Honig drin sein. Leider gibt es aber dennoch immer wieder Versuche des Lebensmittelbetrugs. Honig wird dann z.B. mit Zuckersirup gestreckt, um Kosten zu sparen. Um zu verhindern, dass so verfälschter Honig in die deutschen Supermarktregale gelangt, wenden die Honig-importierenden und -abfüllenden Betriebe des Honig-Verbands moderne Analysemethoden an und kontrollieren ihren Honig streng, um den Verbrauchenden das wertvolle Naturprodukt Honig stets in gewohnt hoher Qualität anbieten zu können – egal ob der Honig aus Südamerika, Asien oder einem europäischen Nachbarstaat kommt.

 

Quellen

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Versorgungsbilanzen: Honig

Bundesministerium der Justiz: Honig-Verordnung (HonigV)

Europäische Union: Europäische Honigrichtlinie

Honig-Verband: „Das ist kein Honig. Das ist Panscherei.“ – Stellungnahme zur EU-Aktion „From the Hives“

Honig-Verband: Code of Practice des Honig-Verbands tritt in Kraft

Statistisches Bundesamt (Destatis): Genesis-Online-Datenbank. 51000-0010: Aus- und Einfuhr (Außenhandel): Deutschland, Jahre, Ware (4-/6-Steller), Länder