05.05.2017
Die Definition von Sortenhonig
Der Sortenhonig ist eine besondere Art des Naturprodukts Honig, der von den Honigbienen erzeugt wird. Für die Entstehung von Sortenhonig ist vor allem das Sammelverhalten von Bienen ausschlaggebend. Honigbienen bevorzugen bei der Nahrungssuche die Blüten von einer Pflanzenart, die ihnen die meiste Ausbeute in Form von Pollen oder Nektar bieten. Dieses Sammelverhalten wird als Blütenstetigkeit bezeichnet. Somit ist es möglich, dass eine nahrungssuchende Biene eine Blütenart (die sogenannte Trachtquelle) über einen längeren Zeitraum treu besucht. Neben der Blütenstetigkeit, spielt die Ortsstetigkeit der Bienen für die Entstehung eines Sortenhonigs eine Rolle. Ortsstetigkeit bedeutet, dass sich die Honigbienen bei ihrer Sammeltätigkeit auf einen begrenzten Raum von ca. 100 m² beschränken. Der Imker nutzt hierbei aus, dass Bienen sich oft „blütentreu“ und „ortsstet“ verhalten. Deshalb transportiert er die Bienenstöcke in die unmittelbare Nähe der gewünschten Trachtpflanze. Ein so gewonnener Honig darf nach der jeweiligen Pflanze benannt werden, z. B. Kleehonig oder Heidehonig, wenn der Honig vollständig oder überwiegend von dieser Blüte stammt.
Mischblütenhonig ist am häufigsten im Handel erhältlich. Hierbei sammeln die Bienen den Nektar von sehr vielen verschiedenen Pflanzen, so dass später die Inhaltsstoffe des Honigs besonders vielfältig sind. Geschmack und Aussehen variieren stark, je nach Standort und Art der beflogenen Pflanzen oder Blüten.
Lagenhonige stammen aus einem genau abgrenzbaren, regionalen, territorialen oder topographischen Gebiet, sie dürfen mit einem entsprechenden Namen versehen werden (z.B. Gebirgsblütenhonig). Dies gilt jedoch nur, wenn der damit bezeichnete Honig ausschließlich die angegebene Herkunft aufweist.
Zur Bestimmung von Sortenhonig
Sortenhonige können mikroskopisch unterschieden werden. Erst diese Honiganalyse gibt Aufschluss darüber, ob es sich um einen sortenreinen Honig handelt. Hier spielen zum Beispiel die im Honig enthaltenen Pollen eine wichtige Rolle. Je nach Pflanzenart sind sie anders geformt und lassen sich deshalb unter dem Mikroskop unterscheiden. Die Analyse kann über die regionale und botanische Herkunft des Honigs informieren. Zusätzlich zur Untersuchung der sogenannten Pollenspektren werden die organoleptischen Eigenschaften des Honigs bestimmt wie Geruch, Geschmack, Farbe und Konsistenz des Honigs, um ihn einer bestimmten Sorte zuzuordnen. Auch physikalisch-chemische Merkmale wie die elektrische Leitfähigkeit und das Zuckerspektrum spielen dabei eine Rolle. Denn jeder Sortenhonig hat eine eigene charakteristische Zusammensetzung dieser Merkmale. Erst wenn alle Eigenschaften übereinstimmen, kann die Sorte bzw. die jeweilige regionale und botanische Herkunft des Honigs endgültig bestimmt werden. Beispielsweise sind Rapshonig, Sonnenblumenhonig oder Heidehonig Sortenhonige, die sich in den genannten Merkmalen signifikant unterscheiden.