19.01.2021
Wie mögen Sie ihren Honig am liebsten? Lieber ein klares süßes Gold, herb und dunkel oder vielleicht sogar cremig geschlagen? Honig gibt es in den verschiedensten Sorten und Ausführungen, für jeden Geschmack und jedes Preisbewusstsein ist etwas dabei. Das ist einerseits der guten Arbeit der Bienen und Imkern auf der ganzen Welt zu verdanken, andererseits aber auch der guten Arbeit der Honigabfüller. Durch ihre hohe Kompetenz im Einkauf beugen sie schwankenden Erntemengen vor und können Verbraucherinnen und Verbrauchern beständig ein bezahlbares und vor allem hochwertiges Naturprodukt bieten.
Effiziente Honigernte
Seit den Anfängen der Bienenhaltung im Gebiet der heutigen Türkei vor etwa 7.000 Jahren haben die Menschen zahlreiche Methoden entwickelt, um auf der ganzen Welt Honig effizient und nachhaltig zu ernten. So machten sich die Imker beispielsweise mit der Erfindung der Bienenkästen oder der Honigschleuder das Leben deutlich einfacher – und erhöhten die Erntemengen. Diese stetige Weiterentwicklung der Bienenhaltung und Honigproduktion führen dazu, dass die Verbraucher heutzutage hochwertigen Honig zu angemessenen Preisen kaufen können. Die Entstehungskosten für ein Glas Honig sind in den letzten Jahrhunderten stetig gesunken, da die Imker den Honig schneller und unkomplizierter ernten können. Davon profitieren auch die Käuferinnen und Käufer: Wenn größere Mengen Honig zu vergleichsweisen geringen Kosten geerntet werden, sinkt auch der Preis pro Glas.
Honigpreis durch Angebot und Nachfrage
Der Preis des Honigs sagt deshalb nichts über die Honigqualität aus. Wie auch bei anderen Handelsgütern bestimmen in erster Linie Angebot und Nachfrage den Preis des Honigs. Honig kann günstig sein, wenn die Imker größere Mengen ernten und das Angebot die Nachfrage übersteigt. Honigsorten, von denen weniger geerntet werden kann, sind auf der anderen Seite knapper und dementsprechend teurer. Ein Beispiel ist Pinienhonig aus der Türkei. Je nach klimatischen Bedingungen haben die Bienen nur wenig Zeit zum Sammeln des Nektars. Dadurch kann die Ernte gering ausfallen. In manchen Jahren können die Imker sogar überhaupt keinen Honig ernten. Das knappe Angebot des beliebten Honigs lässt den Preis unvermeidlich in die Höhe steigen. Das zeigt: Die Honigpreise sind variabel – je nachdem, wieviel Honig geerntet wird. Können Bienen aufgrund ungünstiger Witterungsverhältnisse oder Naturkatastrophen nur wenig Nektar sammeln, sinken die Erntemengen und die Preise steigen – auch von ansonsten günstigeren Sorten. Wenn die Wetterbedingungen gut sind, können die Bienen jedoch mehr Nektar sammeln und die Erntemengen steigen. In der Folge sind erschwingliche Preise möglich. Das ist zum Beispiel der Fall bei Honig aus Asien und Südamerika. Neben geringeren Produktionskosten wie etwa niedrige Lebenshaltungskosten der Imker begünstigt vor allem das meist wärmere Klima in diesen Regionen die Honigproduktion in hohem Maße. Das Klima erlaubt den Bienen, die blühenden Pflanzen über einen längeren Zeitraum anzufliegen als in kälteren Regionen wie Europa oder Nordamerika. Die größeren Absatzmengen ermöglichen es den asiatischen und südamerikanischen Imkern, ihren Honig vergleichsweise preiswert anzubieten. Auch in Europa lassen sich bei der Honigernte Unterschiede zwischen sonnigen und weniger sonnigen Ländern feststellen. Vor diesem Hintergrund unterscheidet sich Honig nicht von anderen Agrarprodukten, deren Ernten stark von äußeren Bedingungen abhängen. Dass die Honigpreise im Einzelhandel für den Endverbraucher dennoch relativ stabil sind, ist ein großer Verdienst der Honigabfüller. Diese erkennen Schwierigkeiten bei der Ernte frühzeitig und können mit etablierten Lieferketten auf Ausfälle reagieren. Auf diese Weise sorgen sie dafür, dass das Honigregal im Supermarkt immer mit ausreichend schmackhaften Honigsorten gefüllt ist.
Auf die Qualität kommt es an
Bienen sind echte Arbeitstiere und legen für ein Glas Honig etwa 100.000 Kilometer zurück – umgerechnet 2,5 Erdumrundungen. Diese Zahl macht deutlich, wieviel Arbeit die Tiere in das Naturprodukt stecken. Klar ist: Die fleißigen Bienen produzieren immer den bestmöglichen Honig. Damit hochwertiger Honig auf das Brot oder in den Tee gelangt, sind sowohl Imker als auch Abfüller gefragt. Durch eine sorgfältige Arbeit bei der Bienenhaltung, der Honigernte und der Abfüllung stellen sie sicher, dass die Qualität des flüssigen Golds zu jeder Zeit erhalten bleibt. Nur wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher ein hochwertiges Naturprodukt bekommen, das sie sich auch finanziell leisten können, wird das hohe Ansehen des Honigs in Zukunft bestehen bleiben. Das ist im Interesse all jener, die an der Honigproduktion und Abfüllung beteiligt sind. Gerade deshalb wird jeder Honig, der den hohen gesetzlichen Qualitätsansprüchen nicht genügt, umgehend aus dem Verkehr gezogen. Für alle, die den Honig vom Bienenstock in den Supermarkt bringen, gilt daher: Auf die Qualität kommt es an.